29. November 2011

The great gig in the sky

 Ob Mark Amann und Kilian Fischhuber Pink-Floyd-Liebhaber sind, weiß man nicht. Was jedoch bekannt ist, ist ihre Vorliebe für Wettersteinkalk, vorzufinden beispielsweise an der "Chinesischen Mauer" bei Leutasch. Dort wiederholten beide unlängst "The great gig in the sky" 8c, eine ausgesetzte zweite Seillänge, die vor Jahren von Pink-Floyd-Liebhaber Jorg Verhoeven erstbegangen wurde.
 Schlagworte: Klettern Tirol, Klettern Oberland, Klettern Chinesische Mauer

Mark Amann, ein berühmt berüchtigter Alpinist
 

26. November 2011

Black Power

Heli Kotter aus Rosenheim konnte letzten Mittwoch Black Power am Schleierwasserfall klettern. Nach Thomas Katzelsberger und Adam Ondra gelang ihm damit die dritte Wiederholung der Huber-Route seit 1993. Zur Bewertung meint Heli, dass die Route 9a sein könnte oder zumindest 8c+/9a. Heli weiß wovon er spricht, hat er doch mit Mongo am Schleierwasserfall und Grandi Gesti in Sperlonga bereits zwei 9a's auf seinem Konto. Gratulation!
Schlagworte: Klettern Tirol, Klettern Unterland, Klettern Schleierwasserfall
Heli in Mongo 9a

Herbstziel: St. Johanner Palven (Steinplatte)

Am St. Johanner Palven (Waidringer Steinplatte, Tiroler Unterland) hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren einiges getan. Markus Bendler kletterte alle alten Projekte von Roman Kernmair und Co. und bohrte einige neue Linien ein. Der einheimischen Szene blieb dies natürlich nicht verborgen, weshalb die idealen Herbstbedingungen  ausgiebig genutzt wurden, um mit den neuen sowie alten vertikalen Spielsachen vertraut zu werden. Die Felsqualität und das warme Klima in der bis fünf Uhr sonnenverwöhnten Westwand machen das Gebiet zu einer lohnenden Alternative zum überlaufenen Achleiten.

St. Johanner Palven, Steinplatte:
1 - Die Krähe 7b (Roman Kernmair, Huwi Fink 1993)
2 - 8a (Markus Bendler 2011)
3 - Springboard 8b (Markus Bendler 2011, unwiederholt)
3a - Kante Projekt (Markus Bendler)
4 - Akte X 7b (Klaus Harasser 1990)
5 - Last Man Standing 8b/c (Markus Bendler 2011, war letztes alte Projekt, unwiederholt)
6 - Aphrodite 7b (Klaus Harasser 1990)
7- Schweine im Weltall 7a+ (Klaus Harasser 1990)
8 - Omen 7b+ (Roman Kernmair 1991)
9 - Krückenspiele 7a (Roman Kernmair 1991)
10 - Update 8c (Markus Bendler 2009, 1. WH Gebhard Bendler 2011)
Verbindung von 10 und 11 - Daydream ca. 8c (Markus Bendler 2010, unwiederholt)
11 - Sleepwalker 8b (Günther Unterrainer 1993, 1. WH. Hannes Rieser/Stefan Fürst?, 2. WH. Klaus Schermer 2002, Wiederholungen 2011: Guido Unterwurzacher, Hannes Gasteiger, Manuel Schweinberger)
12 - Rantanplan 7b/c (Roman Kernmair 1990, Wiederholungen Herbst 2011: Hannes Gasteiger u. Simon Berger onsight, Florian Simair, Judith)
13 - Sonnendeck  8b (Markus Bendler 2009, war altes Projekt, unwiederholt)
14 - Freilos 8b (Markus Bendler 2009, war altes Projekt, 1. WH. Manuel Schweinberger 2011)
15 - Slayer 7a (Huwi Fink)
16 - Palistro 7a (Huwi Fink)
17 - Wespenstich 7a (J. Wurzenrainer 1990)
18 - Bienenstich 6b+ (Andi Dötlinger 1990)
 
Anfahrt/Zustieg: Nach Waidring im Tiroler Unterland fahren. Von Waidring aus entweder mit dem Auto oder mit der Bergbahn auf die Steinplatte. Variatne Auto: Auf B178 von Innsbruck Richtung Lofer/Salzburg, bei Waidring links weg auf Mautstraße (Steinplatte angeschrieben, direkt gegenüber Ortseinfahrt Waidring), Straße kostet 8 Euro (Schluck!), im Herbst aber manchmal Schranken offen, dann gratis, hoch fahren bis zum Parkplatz, Aufstieg zur Stallenalm (5-10min.), bei Stallenalm rechts, Asphaltstraße wird verlassen, Aufstieg auf Forsttsraße (ca. 200 m.) bis links vor einem betonierten Wasserschloss und Schranken eine Skipiste abzweigt, auf Skipiste aufsteigen (ca. 300 m) bis rechts ein kleiner Wanderweg abzweigt, diesem folgen, nach ein paar Metern links auf Steigspuren zum Wandfuß (kleines Schild), ab Parkplatz ca. 20 min.Variante Bergbahn:  Von der Bergstation nach Süden (aussteigen und rechts), vorbei am Triassic Park, Abstieg über Klettersteig "Gamssteig" nach Westen (rechts), unmittelbar nach Klettersteig Weggabelung, hier rechts und in 2 min. zu den Einstiegen, ab Bergstation ca. 10 min.
Schlagworte: Klettern Tirol, Klettern Unterland, Klettern Steinplatte, Topo Steinplatte, St. Johanner Palven

23. November 2011

Viva la Steinplatte!

Die Steinplatte bzw. die angrenzende Loferer Alm scheint nicht mehr aus den Schlagzeilen zu geraten. Letztes bedeutendes Ereignis bildet die Flash-Begehung der Multipitchroute "De Hobuachane" 8a+ (6b, 8a+, 5c, 7c+, 6b, Erstbegeher: Herbert Ranggetiner, Wiederholer: M. Bendler, G. Unterwurzacher, R. Percht etc.). Roland Hemetzberger kam, kletterte und klinkte alle Haken ohne sie in irgendeiner Form mit seinem Körpergewicht zu belasten. Der junge Oberaudorfer wurde im Sommer bereits öfters in der einen oder anderen schweren Route dort oben gesichtet. Auch in  der "Feuertaufe", einer 8b+ mit wenigen Bohrhaken, wurden seine Spuren entdeckt. Man darf also gespannt sein, wann dieses Meisterwerk von Unterwurzacher und Huber die erste Wiederholung bekommt.
Schlagworte: Klettern Tirol, Klettern Steinplatte, Klettern Loferer Alm

21. November 2011

Schon wieder Neues von der Steinplatte, ja hört denn das gar nie auf?!

David Lama fühlt sich anscheinend im Unterland sehr wohl. Vergangene Woche konnte er sich die erste Wiederholung der Mehrseillängen-Route "Woher Kompass" 8a+ am Wieslochpfeiler oberhalb von Waidring, rechts oder auch östlich der Steinplatte sichern. Die sehr technische dritte Länge (7c+) und die nicht weniger technische letzte Länge (8a+) gelingen ihm im zweiten Versuch, den Rest (bis 7b+) konnte er onsight klettern.

Hier ein Text von Klaus Geiswinkler zur Erstbegehung ....

Woher kommt das - Ähh, was heißt hier Kompass, ziemlich verwirrend, blöder Name – vielleicht Ruhegebiet oder meinte Stefan Ruhrgebiet? Alles Rotscha oder was? Die Idee war zwar nicht mehr ganz neu, aber dafür ziemlich schlecht; jetzt mal im Ernst: Die Idee für diese Linie war schon über 10 Jahre alt. Baika war dieser glatte Wandteil schon 1984 aufgefallen, als sie rechts daneben die "Kitzbühlerplatte" eingebohrt hatten. Damals die erste Rotpunkt gekletterte 8+Route im östlichen Teil der Steinplatte.
Einbohrung: Da wir ernstzunehmende heldenhafte Alpinisten sind, war die wichtigste Ausrüstung unser 120-Meter Späleo-Seil und die Benzinbohrmaschine. Auf Grund unseres Übergewichtes setzten wir auf rostfreie Klebehaken Marke Austrialpin, gesponsert vom Alpenverein und den Zipfelwürmern… ähh Zipfelstürmern… Gipfelwürmer – Tschuldigung, kleines Wortspiel von mir! – nur so zur Auflockerung! (Auf Grund der geographischen Nähe Innsbruck Steinplatte Waidring war klar, dass uns der AV-Innsbruck unterstützen würde. So brauchten wir den Kitzbühelern kein Loch ins Budget bohren! Brumm, Brumm!). Da bekanntlich im Frühjahr südseitig kein Schnee mehr liegt, stapften wir hüfttief von Norden her mit 300 kg (vielleicht auch mehr). Unser Grundsatz war immer schon Ausrüstung gibt Sicherheit. Und heute hatten wir besonders viel Angst! Nach zwei Stunden bester Sherpaleistung erreichten wir endlich den Wieslochgipfel und fixierten unser Seil an vier Latschen und drei Klebehaken (sicher ist sicher!). Brumm, Brumm und vibrier, schon lachen die ersten Bohrhaken vor mir. Geblendet vom Glanz der Bohrhaken waren wir uns sicher, dass wir die Wand locker technisch durchsteigen konnten. Die Bohrmaschine als Griff (Maestri) deponieren, wäre natürlich auch eine Möglichkeit! Ach, hat sich erledigt, es ist doch ein gutes abschüssiges Zweifingerleisterl vorhanden . Von einem Winzling zum nächsten Winzling, der sich Griff schimpft, bohrten wir uns zum Einstieg nach unten. Am ersten Tag hatten wir die oberen zwei Seillängen eingerichtet. Manuela und Birgit warteten bei idealem Piz Buin-Wetter (Regen, Platzregen und Nieselregen) am Wandfuß und konnten es gar nicht erwarten, die zwei ausgefrorenen und verdreckten Helden wieder aufzumuntern. Der Held, der lässt die Arbeit ruhn und freut sich auf die Mädels nun. Birgit und Baika vervollständigten das Kunstwerk am darauf folgenden Wochenende bei schönem Wetter.
Erste Versuchung: Die erste Seillänge ist schon recht spektakulär, leicht überhängend, Dach, weiter Zug über die Kante als Schlüsselstelle. 20 Meter, 8-, Spaziergang für gute Kraxler, doch leider hatten wir dicke Arme und einen Hügel in der Hose (hinten). Zweite Seillänge: Kleingriffige, überhängende Wand mit gschissenem Übergang ins Flache. Fels a la Ceüse, 9-, Traumlänge. Dritte Seillänge: Sie ist zwar etwas länger (35 Meter), dafür aber nicht so leicht. Knapp senkrecht, Griffe sind spärlich aber schlecht, Tritte kaum vorhanden. Gott sei Dank haben wir zwei Deppen ausgerechnet hier mit Haken gespart. Scharrrr…, reffl…, schwub…-UUUUUUAAAAAA-HHHHH!!! …Poa, koa Bretzn!!!! Jung, dynamisch, erfolglos, wir sammeln Flugmeter! Nach einigen stillosen Abgängen (Angstschrei und schlechte Haltungsnoten) und nach einem nachträglich gebohrten Haken fügt sich ein genialer Boulder an den nächsten. Dann gelingt uns beiden ein sturzfreier Durchstieg – wir sind uns einig – 9+, eine der schönsten und kompliziertesten Längen, die wir je geklettert sind. Die Seillänge danach ist ganz gut um sich für die letzte Gemeinheit auszurasten. Letzte und Schlüssellänge: Und wieder fordert uns der Fels alles ab, besonders ab. Ab und zu abwärts. Zefix! Acht bis elf Versuche später: Zefix, total überfordert, mit viel Glück, bleibe ich an den fast nicht vorhandenen Griffen hängen – die letzte Stelle vom Einfinger-Untergriffloch ein weiter Sprung auf waagrechte Leiste – Füße auf Reibung – überraschender Durchstieg, kanns fast nicht glauben! Bravo Kasperl!! (25 Meter, 10-)
Woher Kompass: Die Route zieht kerzengerade durch den glatten Panzer des Wieslochpfeilers unmittelbar links der "Kitzbühlerplatte" an der Waidringer Steinplatte. Die Route wurde von oben eingerichtet und mit Klebehaken versehen. Material: 10 Express. Abstieg: Abseilen über die Route (70m Einfach- oder ein Doppelseil) oder zu Fuß durch die erste westliche Scharte (Latschen) und durch die Rinne zum Wandfuß (15 min.). Wandhöhe: 120 Meter. Schwierigkeiten: 1.SL 8-, 20 m / 2.SL 9-, 20 m / 3.SL 9+, 35 m / 4.SL 7, 25 m / 5.SL 10-, 25 m. Vorarbeiten: Frühjahr und Sommer 1999 durch Manuela, Birgit, Baika und Klaus. Alle Seillängen Rotpunkt geklettert im Sommer 2000. Erstbegeher: Bertram Prinz (Baika) und Klaus Geiswinkler Dieses literarische Meisterwerk wurde an einem trostlosen Vormittag im Februar 2001 durch mehrere Bierchen inspiriert und verfasst. 

Über mich

GWAG Climbing Team Schwendt. Verantwortlich für die Inhalte: GWAG Climbing Team Schwendt. Klettern, Tirol, Unterland, Österreich. Climbing, Tyrol, Austria.

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